Fünf interessante Fakten zum Waschen mit Waschnüssen

Fünf interessante Fakten zum Waschen mit Waschnüssen

Waschnüsse sind die Früchte des Waschnuss- oder Seifenbaums (Sapindus mukorossi), der seit Jahrhunderten in Südostasien, in Nepal, Pakistan, Indien und Indonesien, zum Waschen verwendet wird. Die subtropische Pflanze, die zur Seifenfamilie gehört, birgt jedoch weit mehr Geheimnisse, als man zunächst denken könnte. Wir haben fünf interessante Fakten über die Waschnuss gesammelt.

 

Die Waschnuss hat mehrere nachgewiesene pharmakologische Wirkungen

Die heilenden Wirkungen von Waschnüssen werden seit Jahrzehnten hauptsächlich von asiatischen Forschern untersucht, und viele wissenschaftliche Artikel wurden zu diesem Thema veröffentlicht. Zwei indische Universitätswissenschaftler, Dr. Aparna Upadhyay und Dr. Dinesh Kumar Singh, haben die bisherigen Ergebnisse der Waschnussforschung in einem Artikel zusammengefasst. Die Moleküle und verschiedenen Verbindungen, die aus Waschnüssen und ihrem Hauptbestandteil Saponin gewonnen werden, haben eine Reihe von pharmakologischen und biologischen Wirkungen, die für Laien überraschend sind: Sie wirken antibakteriell, insektizid, beugen der Tumorbildung vor, außerdem haben sie eine pilzabtötende, entzündungshemmende und beruhigende Wirkung.

Die Waschnuss gilt als Heilkraut

Angesichts der oben genannten wissenschaftlichen Erkenntnisse ist es nicht verwunderlich, dass Waschnüsse ein äußerst vielseitiges und wertvolles Mittel sind, das in Indien als ayurvedische Pflanze sowie in China und Japan seit Jahrhunderten als Arzneimittel gilt. In Japan wird der Kern der Waschnuss als "enmei-hi", "lebensverlängernd", bezeichnet, und in China als "wu-huan-zi", was "krankheitsfreie" Frucht bedeutet. Traditionell wird sie z.B. zur Entfernung von Kopfläusen angewendet, aber die Frucht eignet sich auch zur Behandlung von Krankheiten wie übermäßigem Speichelfluss, Epilepsie, Anämie, Ekzemen, Psoriasis, Akne und Migräne.

                                                              

In der ayurvedischen Medizin wurden die Samen der Waschnuss verwendet, um Sommersprossen und braune Hautflecken zu entfernen. Es hat sich gezeigt, dass ein Bad aus den Blättern des Seifenbaums Gelenkschmerzen wirksam lindert, während seine Wurzeln zur Behandlung von Gicht und Rheuma geeignet sind.

Waschnüsse eignen sich nicht nur als Waschmittel, sondern auch als Universalreiniger

Die Schale der Waschnüsse ist ein echter Universalreiniger. Sie kann als Waschmittel, als Spülmittel und als Haushaltsreiniger sowie als Shampoo und Duschgel verwendet werden. Sie wird bereits seit Langem von indischen Juwelieren genutzt, um Ornamente aus verblasstem Gold, Silber und anderen Edelmetallen zu polieren. Als Dusch- oder Badegel ist sie hautschonend, entfernt ölige Sekrete, wirkt antibakteriell und schäumt sehr gut.

 

 

Waschnüsse sind umweltfreundlich

Waschnüsse sind ein zu 100% natürliches Reinigungsmittel. Da sie frei von künstlichen Chemikalien, Duft- und Farbstoffen sind, sind sie auch für Babys und Menschen mit Allergien oder empfindlicher Haut zu empfehlen. Weitere vorteilhafte Eigenschaften sind, dass sie aufgrund ihrer bakteriziden Wirkung nicht nur umweltfreundlich sind, sondern mit ihrer Verwendung auch Energie und Wasser gespart werden können, da die mit Waschnüssen gewaschene Kleidung nur kurz gespült werden muss. Darüber hinaus können die Schalen in die Natur zurückgeführt und kompostiert werden.

Der inländische Verwandte der Waschnuss ist die Rosskastanie

Auch in Europa gibt es Pflanzen, die sich aufgrund ihres hohen Saponingehalts hervorragend zum Waschen eignen. Die Rosskastanie könnte zu Recht ein Konkurrent der Waschnüsse werden, sie ist sehr beliebt in umweltbewussten Haushalten. Die Rosskastanie ist eine der bekanntesten Gattungen der Seifenfamilie, sie stammt aus Nordamerika und Europa. Sie gilt ebenfalls als Heilkraut, die Früchte des Baumes werden seit Langem zum Waschen und sogar zum Baden verwendet. In erster Linie sind sie zum Waschen von empfindlichen Stoffen und Seide geeignet. Sie sind jedoch schwierig zu lagern und zu verarbeiten da sie schnell Schimmel ansetzen.

 

Geschrieben von​: Dr. Makra Zsolt, Herbow Zrt.

Ressourcen​: Upadhyay, D.K. Singh (2012): Pharmacological effects of Sapindus mukorossi. Revista do Instituto de Medicina Tropical de São Paulo (Journal of the Institute of Tropical Medicine of São Paulo), 54 (5), 273-280.